
Univention Corporate Server (UCS)
Der Univention Corporate Server (UCS) [UCS] ist ein auf kommerzieller Basis vertriebenes OpenSource-Produkt für Infrastrukturlösungen in Unternehmen und Behörden. Neben dem Univention (Linux) Client werden alle ``domänenfähigen Betriebssysteme'' (Windows, Mac OS, Linux) via Samba 4 unterstützt.
Die Erweiterung 'UCS at School' ist für den Einsatz in Lehr- und Forschungseinrichtungen verfügbar, welche spezielle Softwarekomponenten für die Unterstützung des Lehrbetriebes enthält und damit die Infrastruktur für Bildungseinrichtungen abdeckt. Dazu zählt bspw. Klassenraummanagement, Verteilung und Einsammeln von Arbeitsmaterialien sowie die Moderation von Druckern und Druckaufträgen. Die Entwicklung von UCS begann 2002, der Server ist seit 2004 und der Client seit 2009 verfügbar.
Basis des vom Bremer Unternehmen Univention GmbH zusammengestellten, entwickelten und vertriebenen Produktes ist Debian GNU/Linux, welche um einige Komponenten erweitert wurde. Mit diesen Komponenten werden Skalierbarkeit, Konfigurationsmanagement und weitere Möglichkeiten zur Verfügung gestellt, die in dieser Form in der Linux-Distribution nicht vorhanden sind. Durch regionale Kooperationspartner vor Ort und den Hersteller Univention GmbH werden die Kunden technisch betreut und der Support sichergestellt.
Den Ausgangspunkt bildet stets ein aktuelles Debian — derzeit die Version 7 'Wheezy'. Für diese Softwarebasis pflegt Univention eine Reihe von Eigenentwicklungen und Anpassungen.
Konkret zeigt sich das bereits im Paketnamen. Alle von Univention modifizierten Pakete tragen das Präfix 'univention', so bspw. 'univention-dns' zur Einrichtung des Domain Name Systems. Weiterhin besteht eine geänderte Konfiguration der bereitgestellten Softwarepakete über zusätzliche Vorlagen, sogenannte 'univention templates'. Diese Vorlagen und deren Einstellungen richten sich nach der von Ihnen vergebenen Systemrolle und damit der Funktion der jeweiligen, spezifischen UCS-Instanz.
Die Paketverwaltung ist mehrstufig und setzt auf den bereits bewährten
und beschriebenen Mechanismen von Debian mittels dpkg
und APT auf.
Univention ergänzt diese Werkzeuge um eine zusätzliche Ebene, um die
Softwarepakete passend zur vorher festgelegten Systemrolle und den
Vorlagen zu installieren und automatisch konfigurieren zu können.
Die Basis bildet der 'Univention Installer', welcher im Prinzip ein
modifizierter Debian-Installer ist. Bei der Grundinstallation wählen Sie
danach ihre gewünschten Softwarekomponenten über ein modifiziertes
Tasksel [tasksel] aus. Installieren Sie zu einem späteren Zeitpunkt
Software nach, stehen Ihnen auf der Kommandozeile die beiden Werkzeuge
univention-install
und univention-remove
zur Verfügung. Diese
akzeptieren Paketnamen als Parameter und versorgen dpkg
und APT mit
den zusätzlichen Daten aus den dazugehörigen, von Univention
bereitgestellten Vorlagen.
dpkg
und APT können Sie jederzeit für die grundlegenden
Paketoperationen nutzen, um beispielsweise nach Paketen zu suchen, deren
Installationszustand zu erfragen oder um die Paketinhalte anzuzeigen.
Installieren Sie hingegen Pakete mit dpkg
und APT eigenhändig nach,
müssen Sie die Angaben aus den Vorlagen selbständig in die Konfiguration
des Pakets und die zentrale Konfigurationsdatei namens 'Univention
Configuration Registry (UCR)' übertragen.
Erweiterungen und Werkzeuge von Drittanbietern wählen Sie webbasiert über das sogenannte 'Univention App Centre' (siehe Univention App Centre) aus. In der darüber angebotenen Paketmenge sind Programme enthalten, die zuvor von Univention freigegeben wurden. Das beinhaltet bspw. Software für Wikis, Groupwares oder auch Werkzeuge zur Inventarisierung. Die Konfiguration der Pakete erfolgt nicht direkt über die Webschnittstelle, sondern ist programmspezifisch. Das gilt auch für Aktualisierungen der Pakete, die hier nicht Updates, sondern 'Errata' heißen (siehe [univention-errata]).
